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Inseln an der Nord- und Ostsee

Die Inseln in der Nord- und Ostsee sind beliebte Reiseziele. Für jeden Geschmack, jeden Geldbeutel und jedes Aktivitätsprofil gibt es die passende Insel. Gegenüber den Mittelmeerinseln haben die deutschen Inseln einen entscheidenden Vorteil: Die Anreise ist problemlos mit dem Auto oder mit dem Zug möglich. Keine langen Anfahrten quer durch den Kontinent, keine stressigen und teuren Überfahrten in der Hauptreisezeit auf vollen Fähren. Auf einigen Inseln, wie z. B. Sylt, Usedom oder Borkum gibt es auch Campingplätze. So können Sie im Rahmen einer Tour durch Norddeutschland einen Aufenthalt auf einer der Inseln einplanen. In diesem Artikel stellen wir Ihnen ausgewählte Inseln an der Nord- und Ostsee und ihre Besonderheiten vor.

Sylt – zwischen Schickimicki und endlosen Sandstränden

Die wahrscheinlich bekannteste der friesischen Inseln in der Nordsee ist Sylt. Aus den Klatschspalten der Boulevardpresse kennt man Sylt als die deutsche Partyinsel schlechthin, die es durchaus auch mit Ibiza aufnehmen kann. Aber glücklicherweise hat Sylt noch ein anderes Gesicht, ein typisch friesisches eben. Und das wird optisch dominiert von endlosen langen Sandstränden – mit und ohne Strandkorb, von weiten Dünenlandschaften vom ständig wehenden Wind, den Kite- und Windsurfer zu atemberaubenden Manövern in der Brandung nutzen. Obwohl Sylt der angesagte Treffpunkt der High Society ist, kann man auch mit einem durchschnittlichen Budget seinen Urlaub dort verbringen. Allerdings muss man dafür sehr früh buchen. Aber dann findet man auch bezahlbare Unterkünfte für Selbstversorger. Und man muss ja auch nicht jeden Tag auf der Party-Meile in Kampen Austern essen… Vor allem im Hochsommer zieht die Insel auch Fotobegeisterte an, denn dann schillert die Nordsee in Türkistönen wie man sie sonst nur von der Karibik kennt. Dank über 40 km langen Stränden finden auch Menschen einen Platz, die keinen Rummel mögen. Über sich den weiten Himmel und vor sich die unendliche See, da ist viel Raum für Gedanken nur begleitet von den Rufen der Möwen und dem rauschen der Wellen. Im Norden der Insel, am Lister Ellenbogen finden Sie herrlich weitläufige Badestrände, auf der Innenseite des Ellenbogens auch für Familien. Auf der windabgewandten Seite ist das Wasser flacher, ein bisschen wärmer und dort gibt es auch keine Strömungen, die gefährlich werden könnten. Je nach Wasserstand sind die Strände zwischen 20 m und 120 m breit.
Am Strandabschnitt Bunker Hill im Süden Sylts bei Hörnum können Sie nach einem kurzen Aufstieg die herrliche Strand- und Dünenlandschaft überblicken.
Ein Tipp für Hundebesitzer: Auf Sylt gibt es mehrere Strände, an denen Hunde ausdrücklich erlaubt sind, z. B. in Hörnum, in der Nähe der legendären Sansibar, in Rantum, im Süden und Norden von Westernland und bei der Buhne 16, den Hotspot für Wellenreiter.

Borkum, die Insel für sportliche Urlauber

Die ostfriesische Insel Borkum liegt vor der niedersächsischen Nordseeküste mitten im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer. Durch ihre Lage etwas weiter draußen im Wattenmeer bietet die Insel ein einzigartig mildes Klima mit extrem klarer und sauberer Luft, ideal z. B. für Allergiker. Aber nicht nur Frischluftfanatiker kommen auf Borkum auf Ihre Kosten, sondern alle, die weite Sandstrände, ausgedehnte Küstenwanderungen und vor allem Wassersport lieben. Das Surf- und Kite-Revier vor Borkum ist auf der Westseite durch eine Sandbank etwas geschützt – beste Voraussetzungen für ungetrübten Spaß mit Wind und Wellen!
Am Nordstrand finden Sie ideale Verbindung von quirligem Strandleben und Badespaß. Zwischen zwei Badegängen können Sie sich an einer der zahlreichen Strandbuden einen Kaffee gönnen oder ein Krabbenbrötchen für das nächste Abenteuer stärken. Egal, ob Sie einen Strandkorb mieten (Mai – Oktober), mit Ihrem Vierbeiner den Hundestrand erkunden oder bei Livemusik ein Sonnenuntergang-Getränk genießen, das spezielle Flair von Borkum werden Sie genießen.
Auch am Südstrand ist für Abwechslung gesorgt, nicht nur kulinarisch. Erklimmen Sie die Düne mit dem typisch rot-weiß gestreiften Leuchtturm und beobachten Sie das Defilee der Ozeandämpfer in der Emsmündung, das hat fast schon meditativen Charakter, wenn die Kreuzfahrt- und Containerriesen scheinbar in Zeitlupe vorbeiziehen…
Nicht nur für Kinder, sondern für alle Natur- und Tierliebhaber ist das Hohe Riff im Westen ein absolutes Muss. Hier räkeln sich bis zu 1000 Seehunde auf einer Sandbank. Buchen Sie einfach eine geführte Wanderung zu der Seehundbank, da erfahren Sie nicht nur allerlei über diese Raubtiere, sondern auch Wissenswertes über diesen besonderen Lebensraum im Watt.

Spiekeroog bietet viel – außer Rummel und Stress

Die einen nennen es eine Insel, die anderen einen 15 km langen Sandstrand. Hier kann man sich auch in der Hochsaison mühelos aus dem Weg gehen. Wer allerdings im Urlaub Party machen möchte, der ist hier falsch. Ruhe und Entschleunigung geben hier einen erholsamen Takt vor. Neben Dünen und Watt prägen hier auch Pferde das Landschaftsbild. Entdecken Sie Spiekeroog mit der Museums-Pferdebahn. Wenn Ihnen der Sinn nach Romantik steht, dann machen Sie doch einen Reitausflug in die untergehende Sonne oder bei Vollmond. Eine solche Gelegenheit werden Sie so schnell nicht wiederfinden. Angebote dazu gibt’s auf verschiedenen Reiterhöfen für geübte Reiter, aber auch für neugierige Anfänger.
Auf Spiekeroog gibt’s auch Stranderlebnisse für Menschen mit Einschränkungen. Mit Solar-Strandmobilen und Strandrollstühlen fallen die Barrieren. Allerdings ist eine vorherige Reservierung nötig. Alles über Muscheln erfahren Sie im Muschelmuseum; ein bisschen Hintergrundwissen zu der Landschaft kann nicht schaden. Oder Sie wechseln die Seiten und begeben sich auf einen Fischkutter und entdecken die Insel und das Wattenmeer von Bord aus.

Usedom – die Sonneninsel

Wetteraufzeichnungen belegen es: Usedom ist die sonnenreichste Region Deutschlands. Im Durchschnitt scheint hier die Sonne über 2000 Stunden im Jahr und kann es damit locker mit Nizza aufnehmen. Das sind beste Voraussetzungen für einen erlebnisreichen, aktiven Urlaub an der frischen Luft. Dabei muss man nicht auf das Flair mondäner Seebäder verzichten. Ahlbeck war schon zu Zeiten des österreichischen Kaisers Franz Joseph I. eine beliebte Sommerfrische. Dementsprechend luxuriös ist die Architektur der Strandvillen aus dieser Zeit, die für Fotografen viele Motive bieten. Die Strandpromenade zwischen Ahlbeck, Hernigsdorf und Swinemünde ist übrigens die längste Europas. Optisches Highlight ist die älteste Seebrücke Deutschlands, sie ist das inoffizielle Wahrzeichen der Insel. Den absoluten Kontrast zu Ahlbeck bieten die Bernsteinbäder, allen voran Zumpin an der schmalsten Stelle von Usedom. Mit ein bisschen Glück und Ausdauer finden Sie vielleicht bei Ihrem Strandspaziergang den warm ockergelb leuchtenden Bernstein. In Zumpin ist die Zeit nicht stehen geblieben, aber sie vergeht langsamer. Der kleine Ort wirkt nicht zuletzt dank seiner über 50 Häuser mit Reetdach sehr ursprünglich. Natürlich gibt es auf Usedom viele Freizeitmöglichkeiten: angefangen bei den Wassersportarten, über Fahrradfahren und Golfen auf einem 18-Loch-Platz. Wer sich für Technik-Geschichte interessiert, der kann das Historisch-Technische Museum in Peenemünde besuchen.

Hiddensee – die Familieninsel

In Form eines Seepferdchens liegt die ca. 16 km lange und ca. 3 km breite Insel direkt vor der Westküste der Insel Rügen. Hier geht es gemütlich zu, denn die gesamte Insel ist autofrei. Sie können Hiddensee entweder zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit Pferdekutschen erkunden. In jedem der vier Inselorte gibt es zahlreiche Attraktionen für Kinder, wie z. B. thematisch konzipierte Spielplätze. Im Erlebnispark „De lütt Küst“ zwischen Vitte und Kloster wird Wissenswertes über die Insel und die Ostsee auf spielerisch leichte Weise vermittelt. Zusätzlich sorgt ein Barfuß-, Kletter- und Balancier-Parcours für ausreichend Abwechslung und Bewegung, so dass man anschließend wieder ruhig im Aussichtsturm sitzen kann, um von dort aus die Tierwelt in den Hiddenseer Salzwiesen zu beobachten.
Der 14 km lange Sandstrand an der Westküste wird auch in der Hochsaison garantiert nicht voll. Familien mit Kindern empfehlen wir die überwachten Strände in Neuendorf, Vitte oder Kloster.
Seit 1990 ist Hiddensee Teil des Nationalparks Vorpommersche Boddenlandschaft. Das bedeutet zum einen, dass sich die Natur hier frei entfalten darf, zum anderen bedeutet das aber auch, dass die Besucher ein paar Regeln beachten müssen. Um die Flora und Fauna zu schützen, gibt es ein paar Gebiete, die nicht betreten werden dürfen, um seltenen Vogelarten hier das Brüten und Rasten ungestört zu ermöglichen. Und außerhalb der Schutzgebiete müssen Hunde leider an die Leine, vor allem an den besonders gekennzeichneten Stränden in der Zeit vom 1. Mai bis zum 30. September.
Ein ganz besonderes Erlebnis ist die Erkundung der Insel auf den Rücken von Pferden. Hierzu werden geführte Wander- und Geländeausritte angeboten.
Ein Muss für jeden Hiddensee-Urlauber ist eine Wanderung zum Leuchtturm Dornbusch an der Nordspitze der Insel. Von der Aussichtsplattform des Leuchtturms hat man einen herrlichen Panoramablick über die Insel. Ab Windstärke 6 ist die Aussichtsplattform allerdings aus Sicherheitsgründen geschlossen.

Sicherheitshinweise für alle Inseln

Zwei wichtige Dinge sollten Sie beachten, wenn Sie am Strand unterwegs sind oder schwimmen gehen.

1. Informieren Sie sich über die Gezeiten. Bei Flut oder ablaufenden Wasser können gefährliche Strömungen entstehen, die auch für erfahrene und ausdauernde Schwimmer gefährlich werden können.

2. Informieren Sie sich übe die Kennzeichnung der Badezonen mit Flaggen. Die Flaggen zeigen an wie gefährlich das Wasser ist, an welchen Strandabschnitten Rettungsschwimmer im Einsatz sind und ob generell Badeverbot besteht.

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