Kleine Löcher und Risse in der Kleidung reparieren
Das ist Ihnen sicher auch schon passiert: Ausgerechnet an Ihrem Lieblings-Poloshirt fehlt ein Knopf oder Sie stellen beim Bügeln fest, dass die letzte Wanderung an Ihrem Hemd Spuren hinterlassen hat, ein kleiner Riss an einer gut sichtbaren Stelle. Und Sie haben keine Zeit oder Lust, das gute Stück in die Reparaturschneiderei oder ein Repair-Cafe zu bringen. Und im Urlaub fehlt es oft an Sprachkenntnissen oder man hat einfach keine Gelegenheit. Aber ein kleines Reparaturset haben Sie glücklicherweise im Urlaubsgepäck. Aber Sie haben das noch nie gemacht. Einen Knopf annähen oder ein kleines Loch stopfen oder eine Naht flicken – wie geht das? Genau für diese Notfälle haben wir Ihnen hier ein paar einfach Tipps zusammengestellt, wie Sie schnell diese kleinen Schäden selber reparieren und ausbessern können. Außerdem wäre es doch viel zu schade, wegen kleiner Mängel ein Hemd oder ein Poloshirt wegzuwerfen. Auch aus Gründen der Nachhaltigkeit und des Umweltschutzes ist Flicken und Stopfen von Bekleidung die Lösung. Mit unseren einfachen Tipps können Sie wirkungsvoll Ihren Geldbeutel und zugleich die Umwelt schonen. Also greifen Sie zu Nadel und Faden. Und gemäß dem Motto „Selbst ist der Mann“ empfehlen wir diese Reparatur-Tipps ausdrücklich auch für Männer!
Knöpfe selber annähen, statt reparieren lassen. Legen Sie Nadel und Faden bereit und in 5 Minuten ist der Knopf wieder dran!
Legen Sie sich zunächst alle Utensilien, die Sie benötigen, griffbereit zurecht. Den abgerissenen Knöpf, den Faden in passender Farbe, einen Fingerhut, eine Schere und eventuell ein Streichholz. Ja, Sie haben richtig gelesen: Ein Streichholz – was es damit auf sich hat, dieses Geheimnis lüften wir gleich. A propos passender Knopf: In den Hemden von Atlas For Men sind immer passende Ersatzknöpfe eingenäht. Diese finden Sie am Ende der Knopfleiste auf der Innenseite, ein Knopf für die Manschetten und ein Knopf für die Knopfleiste oder gegebenenfalls für die geknöpften Brusttaschen oder Schulterklappen.
Und jetzt geht’s ans Annähen: Zunächst entfernen Sie die Fadenreste des abgerissenen Knopfes von der Knopfleiste. Dann fädeln Sie den Faden in die Nadel und machen am Ende des Fadens einen Knoten.
Legen Sie nun den Knopf an die Stelle der Knopfleiste, wo er angenäht werden soll. Der erste Stich erfolgt von der Rückseite. Mit ein, zwei Stichen fixieren Sie den Faden im Stoff. Dann stechen Sie von der Rückseite durch die Knopfleiste und anschließend durch eines der Löcher des Knopfes. Ziehen Sie den Faden durch und stechen Sie dann von der Vorderseite durch das gegenüberliegende Loch des Knopfes und durch den Stoff. Diesen Vorgang wiederholen Sie 4 oder 5 mal.
Dann machen Sie einen Stich von der Rückseite durch den Stoff, stechen aber nicht durch das Loch des Knopfes, sondern seitlich am Knopf vorbei. Anschließend umwickeln Sie 2 oder 3 mal die neuen Fäden und stechen neben dem Knopf wieder durch auf die Rückseite der Knopfleiste, wo Sie den Faden dann vernähen.
Wenn Ihr Knopf 4 Löcher hat, müssen Sie den Vorgang im Prinzip 2 mal über Kreuz durchführen. Das ist alles! Lassen Sie sich nicht entmutigen, beim ersten Mal dauert es sicherlich ein bisschen länger, aber man bekommt schnell Routine.
Und jetzt kommt der Trick mit dem Streichholz: Wenn der Knopf zu eng an die Knopfleiste genäht wird, kann es sein, dass das Zuknöpfen strenger geht, vor allem bei dickeren Stoffen. Außerdem ist bei zu dicht angenähten Knöpfen die Gefahr groß, dass er bald wieder abreißt. Um das zu vermeiden, gibt es einen einfachen und bewährten Trick. Legen Sie sich ein Streichholz bereit.
Wenn Sie das erste Mal von der Rückseite durch den Stoff und Knopf stechen, legen Sie ein Streichholz auf den Knopf, genau in den Zwischenraum der Löcher des Knopfes und führen Sie den Faden darüber, bei jedem Nähvorgang. So stellen Sie sicher, dass zwischen Knopf und Stoff ein wenig „Luft“ entsteht. Das macht nachher das Knöpfen wesentlich leichter. Probieren Sie’s aus, es ist wesentlich einfacher als es vielleicht klingt. Viel Erfolg!
So stopfen und flicken Sie kleine Löcher oder Risse in kaputter Kleidung
Das passiert schon mal, Sie nehmen eine Abkürzung im Wald durchs Unterholz und bleiben mit dem Ärmel an einem Ast hängen, ratsch ist ein kleines Loch im Hemd. Und wer von uns Heimwerkern ist nicht schon mal an einem Nagel oder einer Schraube hängengeblieben? Das ist kein großes Unglück, wenn man sich zu helfen weiß! Alles, was Sie zum Stopfen oder Flicken von solchen kleineren Löchern benötigen sind Nadel und das passende Garn in den Farben des beschädigten Stoffes und ein Stück Bügeleinlage. Bügeleinlage? Nie gehört. Eine Bügeleinlage ist eine Flickstoff, der ein- oder beidseitig mit einem Kleber beschichtet ist, der sich beim Aufbügeln mit dem Stoff dauerhaft verbindet. Wenn Sie im Fachhandel danach fragen, wird die Verkäuferin wahrscheinlich sagen: „Ah, Sie wollen Vlieseline!“ Vlieseline ist eben der Name einer der bekanntesten Marken, so wie in Deutschland der Name Tesa allgemein für Klebestreifen steht oder der Name Tempo für Papiertaschentücher, egal von welchem Hersteller. Bügeleinlagen kosten nicht viel und gibt’s in verschiedenen Größen, die man bei Gebrauch individuell mit der Schere zuschneiden kann.
Zunächst drehen Sie das beschädigte Kleidungsstück auf links und streichen die beschädigte Stelle glatt, dann bügeln Sie ein Stück der Bügeleinlage auf. Die Bügeleinlage sollte ca. 1 bis 2 cm über die beschädigte Stelle hinausragen. Jetzt drehen Sie Ihr Kleidungsstück wieder um und beginnen mit dem Nähen.
Achten Sie darauf, dass Sie Nähgarne in den Farben wählen, die der Farbe oder dem Muster Ihres Kleidungsstücks entsprechen. Fädeln Sie den Faden in die Nadel ein und machen Sie einen Knoten am Ende des Fadens. Als erstes stecken Sie von der Rückseite durch den Stoff und ziehen Sie den Faden durch. Im ersten Schritt machen Sie nun mehrere parallele Stiche bis Sie den Riss verschlossen haben. Im zweiten Schritt wiederholen Sie diese Technik, aber um 90° gedreht, so dass eine Webstruktur entsteht. Am Ende stecken Sie auf die Rückseite durch und vernähen den Faden und schneiden den Rest ab.
Ein Loch in der Kleidung mit Ellbogenpads oder Aufnäher reparieren
Erfahrungsgemäß ist der Bereich der Ellbogengelenke der Bereich eines Kleidungsstücks, der sehr beansprucht wird. Wenn Sie ein Hemd, eine Strickjacke oder ein Sweatshirt nicht reparieren können, müssten Sie es wegwerfen, obwohl es – abgesehen von den Ellbogen – noch tipptopp aussieht. Das muss nicht sein. Denn es gibt Ellbogenpads in vielen verschiedenen Farben zum Aufnähen – das geht ganz einfach. Sie besorgen sich einfach ein paar Ellbogenpads in der passenden Farbe. Mit Stecknadeln fixieren Sie die Ellbogenpads. Faden in die Nadel einfädeln, am Ende einen Knoten machen und los geht’s. Der erste Stich erfolgt von der Rückseite ganz eng am äußeren Rand des Pads. Den Faden bis zum Knoten durchziehen und etwa 2 mm vom Rand des Pads nach innen wieder auf die Rückseite durchstechen. Und das wiederholen Sie mit einem Stichabstand von ca. 2 mm rund um das Pad. Zum Schluss vernähten Sie den Faden auf der Rückseite. Nehmen Sie lieber einen längeren Faden, sonst müssen Sie einen zweiten Faden einfädeln. Mit dieser Methode können Sie auch gewebte Wappen, z. B. Vereinswappen etc. auf Kleidungsstücke aufnähen, entweder nur zur Zierde oder um Flecken, die beim Waschen nicht mehr rausgehen, oder kleine Löcher oder Risse abzudecken. Sie sehen, man muss nicht immer gleich alles wegwerfen oder was Neues kaufen.
Kleidung reparieren ohne Nähen, geht das? So gelingt ein Saum ohne Naht beim Hosenkürzen
Wie oft kommt es vor, dass man nach dem Kauf einer Hose feststellt, dass sie doch zu lang ist. Umtauschen oder die Wäre zurücksenden ist Ihnen zu umständlich. Außerdem sollte es ja gerade diese Hose sein, die gibt es aber nicht in Ihrer Länge. Kein Problem. Mit wenigen Hilfsmitteln und in ein paar Minuten kürzen Sie Ihre Hose und versehen sie mit einem perfekten Saum, ganz ohne Nähkenntnisse. Das ist keine Zauberei! Alles, was Sie dazu benötigen sind eine Schere, ein paar Stecknadeln, eine doppelseitige Bügeleinlage, die ca. 25 mm breit sein sollte, und ein Bügeleisen. Mit dieser Anleitung können Sie sowohl Chino-Hosen als auch Jeans kürzen. Los geht’s.
Zunächst müssen Sie die gewünschte Länge, auf welche Sie die Hose kürzen möchten, bestimmen und markieren. Dafür ist es praktisch, wenn Sie sich Hilfe holen. Einfach Hose anziehen und die neue Länge definieren, indem Sie den Stoff nach Innen einschlagen und mit ein paar Stecknadeln fixieren. Ganz einfach geht das, wenn Ihnen jemand dabei hilft. Das machen Sie zunächst an einem Hosenbein, das ist dann die Längenvorlage für das zweite Hosenbein. Jetzt bügeln Sie die umgeschlagenen und mit Stecknadeln fixierten Hosenbeine an der Kante; diese Bügelkante gibt Ihnen später die Orientierung, wo Sie die doppelseitige Bügeleinlage anlegen. Jetzt entfernen Sie die Stecknadeln, krempeln den eingeschlagenen Stoff zurück und schneiden den Originalsaum ab. Das ist besonders bei Jeans wichtig, da die etwas dickere Naht am Jeans-Saum sich sonst nach dem Einschlagen am Hosenbein abzeichnen würde.
Der nächste Arbeitsschritt: Messen Sie jetzt den Umfang der Hosenbeine an der Stelle des neuen Saums und schneiden Sie ein entsprechend langes Stück der Bügeleinlage zu. Und jetzt kommt der letzte Arbeitsschritt. Sie legen die Bügeleinlage auf die Innenseite des Hosenbeins, so dass es mit der Bügelkannte, die Sie zur Orientierung erstellt haben, abschließt. Nun schlagen Sie den überstehenden Teil des Hosenbeins nach innen, streichen alles glatt und bügeln darüber, bis sich die Beschichtung der Bügeleinlage mit dem Stoff verbunden hat; beachten Sie hierbei die Angaben, die der Hersteller der Bügeleinlage macht. Legen Sie sicherheitshalber ein Geschirrtuch oder Zeitungspapier ins Hosenbein, damit sich eventuell Vorder- und Rückseite des Hosenbeins nicht miteinander verbinden können. Und das war’s schon – der Hosensaum ohne Naht ist fertig! Wenn man das zum ersten Mal macht, klingt das vielleicht kompliziert, aber wenn Sie in aller Ruhe einen Arbeitsschritt nach dem anderen durchführen, klappt das einwandfrei.