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Der Rattenfänger von Hameln

In unserer Reihe „Wanderungen auf den Spuren von Märchen, Mythen und Legenden“ stellen wir Ihnen in diesem Artikel Hameln und das Märchen Rattenfänger vor. 

Aus Märchen lernen: Geiz ist nicht geil!

Märchen und Fabeln sind nicht nur zur Unterhaltung da. Man kann aus Ihnen immer etwas für den Alltag und das Zusammenleben lernen. Auch in dem Märchen, das wir Ihnen heute vorstellen, geht es um menschliches Verhalten. Aber diesmal mit einem traurigen Ausgang. Die Geschichte vom Rattenfänger wird im Schulunterricht oft eingesetzt, um den Kindern zu zeigen, dass man seine Versprechen unbedingt einhalten muss.

Das Märchen vom Rattenfänger von Hameln

Das Märchen geht auf eine spätmittelalterliche Sage aus dem Jahre 1284 zurück. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts nahmen die Gebrüder Grimm die Sage dann in Ihre Märchensammlung auf. Der Schauplatz ist die Stadt Hameln in Niedersachen. Die Stadt wurde von einer Rattenplage heimgesucht. Die Nagetiere fraßen nicht nur die Vorräte in den Kornspeichern auf, sondern verbreiteten auch Krankheiten. Eine Lösung musste her. Da kam ein bunt gekleideter Mann, der den Räten der Stadt versprach, die Stadt von der Plage zu befreien, wenn sie ihm einen Lohn dafür versprächen. Gesagt, getan. Der Rattenfänger nahm seine Pfeife und spielte eine Melodie, welche die Ratten anlockte. So marschierte er durch die Stadt bis zur Weser, die Ratten folgten ihm und ertranken in der Weser. Als er seinen versprochenen Lohn forderte, verweigerten ihm die Räte der Stadt das Geld. Der Rattenfänger verließ zornig ohne Lohn die Stadt. Aber er kam am 26. Juni, dem Tag der Heiligen Johannes und Paulus zurück in die Stadt, während die Bürger in der Kirche waren. Er zog seine Pfeife abermals hervor und begann zu spielen. Aber diesmal folgten ihm keine Ratten, sondern alles Kinder ab vier Jahren. Er zog mit den Kindern zum Stadttor hinaus und verschwand in einem Berg. Von den Kindern wurde nie mehr eines gesehen.
 
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Auf den Spuren des Rattenfängers durch Hameln

Wir starten in der Osterstraße, wo am anderen Ende das Ostertor steht, durch welches der Sage nach der Rattenfänger die Kinder aus der Stadt geführt hat. Wir wenden uns nach Westen und bewundern mehrere herrschaftliche Häuser aus dem 16. Jahrhundert. Das Stiftsherrenhaus, das Leisthaus und das Rikehaus – alle mit prunkvollen Fassaden, die vom Reichtum der Hameler Bürger und Kaufleute zeugen. Weiter geht’s über dem Pferdemarkt zu Wehrtürmen der ehemaligen mittelalterlichen Stadtmauer. Wer möchte kann den Turm der Marktkirche St. Nikolai besteigen und sich von oben einen Überblick über das schmucke Städtchen verschaffen. Gleich neben der Kirche steht das sog. Hochzeitshaus aus dem 17. Jahrhundert. Das hat aber weniger mit dem Heiraten zu tun als mit dem Feiern. Denn in diesem Fall meint der Begriff Hochzeit eigentlich Hohe Zeit, also Zeit für Feiern aller Art. Am Pferdemarkt steht auch eine Skulptur, die mit der jüngeren deutschen Geschichte zu tun hat, sie hat den Titel „Öffnung des Eisernen Vorhangs“ und wurde von einem Hameler Geschäftsmann 1992 zum Andenken an die Wiedervereinigung Deutschlands gestiftet. Ein paar Meter weiter wartet das Wilhelm-Busch-Haus auf interessierte Besucher. In dem reich verzierten Gebäude verweilte Wilhelm-Busch immer, wenn er sich in Hameln aufhielt. Die anschließende Weserpromenade mit der Insel Werder lädt zu einer Verschnaufpause ein in Cafés oder Biergärten. Nicht verpassen sollte man bei einem Stadtrundgang die Kurie beim Kopmanshof, einem historischen Speichergebäude. Das Ende unseres Rundgangs führt uns wieder zur Rattenfänger-Sage. In der Bungelosenstraße steht das Rattenfängerhaus, dessen Inschrift an den Auszug der Kinder durch das Ostertor erinnert.
 

Die Zweitürme-Tour bei Bodenwerder (ca. 14 km südöstlich von Hameln)

Nach dem gemütlichen Stadtspaziergang durch Hameln geht es auf dieser Rundtour zur Sache. Auf ca. 13 km werden insgesamt ca. 500 Höhenmeter bewältigt. Die Königszinne und der Bismarckturm gaben der Wanderung ihren Namen. Dafür sollten Sie gut 5 Stunden Gehzeit veranschlagen. Festes Schuhwerk, Stöcke und Getränke und Verpflegung sollten Sie unbedingt mitführen, da diese Tour durchaus hungrig und durstig macht. Wer nicht sehr trittsicher ist, sollte bei feuchter Witterung diese Wanderung nicht antreten, da sie über schmale Pfade mit Wurzeln führt. Aber die Anstrengung lohnt sich, da sich immer wieder herrliche Ausblicke in Wesertal bieten.
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Über die Weserhöhen bei Bodenwerder (ca. 14 km südöstlich von Hameln)

Diese Wanderung ist sehr beschaulich, dauert nur ca. 2 Stunden, bietet aber trotzdem eine außergewöhnliches Landschaftserlebnis. Der Weg führt zunächst auf einem Walderlebnispfad zu den „Vier Linden“. Hinweistafeln zum Lebensraum Wald sind nicht nur für Kinder interessant. Bergauf geht’s weiter bis zur Krähenhütte, wo wir mit einem herrlichen Blick über das Wesertal belohnt werden. Nach einer weiteren Wegstrecke geben die Bäume dann den Blick frei ins Emmerthal: das ist auch gleichzeitig der Wendepunkt der Rundtour, die dann bergab und zurück nach Bodenwerder führt.
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Drei-Burgen-Route im Wesergebirge bei Rinteln (ca. 10 km nordwestlich von Hameln)  

Die Drei-Burgen-Route führt Sie auf Naturpfaden und Forstwegen zu drei Burgen auf dem Höhenzug des Wesergebirges unweit von Rinteln. Für die ca. 13 km lange Strecke mit einem Höhenunterschied von ca. 400 m benötigen ungefähr 4 Stunden. Der Weg verbindet die Schaumburg, die Osterburg und die Paschenburg miteinander. Startpunkt des Rundweges ist die Schaumburg, von deren 30 m hohen Turm überblickt man das Tal der Weser. Bergauf und bergab führt der Weg zur nächsten Burg, die Osterburg, die man nach 3 km erreicht hat. Nach der Besichtigung der Ruinen aus frühmittelalterlicher Zeit geht’s über den Kamm des Wesergebirges Richtung der nächsten Burg. Im Burgrestaurant mit herrlichem Panoramablick kommen Sie wieder zu Kräften für die letzte Etappe der Rundwanderung, die wieder an der Schaumburg endet. Hier können Sie noch mal einkehren die Erlebnisse der vergangenen 4 Stunden Revue passieren lassen.

Das waren nur ein paar Tipps aus der Wanderregion Weser Bergland. Und ganz wichtig: Stellen Sie sich Ihre Route nach Ihren Wünschen und nach Ihrer Kondition zusammen und tanzen Sie nicht nach der Pfeife eines Rattenfängers…
 
Zu Ihrer Sicherheit:
Packen Sie Getränke und wetterfeste Kleidung in Ihren Wanderrucksack und hinterlassen Sie in Ihrer Unterkunft oder bei Freunden für alle Fälle Ihr Wanderziel.

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