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Auf den Spuren von Deutschlands berühmtesten Narren – Till Eulenspiegel

Die Legende vom Till Eulenspiegel besagt, dass ein seltsam gekleideter junger Mann den Menschen in der Gegend seiner Heimatstadt Kneitlingen bei Wolfenbüttel in Niedersachsen immer wieder freche Streiche spielte. Die Menschen hielten ihn eher für dumm, doch in Wahrheit war der Schelm sehr intelligent und gewitzt. Und seinen Mitmenschen an Phantasie, Witz und Intelligenz überlegen. Deswegen erfreut sich die Figur des Till Eulenspiegel auch heute noch sehr großer Beliebtheit.
Manchmal hielt Till den Menschen mit seinen Streichen einen Spiegel vor, um ihnen ihre Fehler und Unzulänglichkeiten vorzuhalten, sehr oft waren die Streiche aber auch nur frech oder gar boshaft. Er hatte einfach Spaß am Unfug, – typisch Jugend, würde man heute sagen. Deswegen gilt Till Eulenspiegel auch als Paradebeispiel für Widerstand gegen bürgerliche Normen, für Unangepasstheit. Dazu passt seine Kleidung: eine Art Narrenkappe, eine Jacke mit langen gezackten Zipfeln und extrem spitze Schuhe – so jedenfalls wird er seit dem 14. Jahrhundert immer wieder dargestellt.
Einer seiner Streiche handelt davon, wie er angeblich einem Esel das Lesen beibringt, und dafür 500 Taler kassiert. Er legte Hafer zwischen die Seiten eines Buches, das er in der Futterkrippe platzierte. Und der Esel roch den Hafer und blätterte Seite für Seite um. Am Ende des Buches wollte er mehr Hafer und brüllte I-ah. Da behauptete Till Eulenspiegel, dass der Esel bereits zwei Buchstaben gelernt hätte, und dass er morgen O und U lernen würde. Und Till strich die 500 Taler ein.
Nach der Überlieferung starb Till Eulenspiegel im Jahre 1350 in Mölln.
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Der Eulenspiegel-Radweg 

Auf diesem ca. 60 km lang Rundweg wechseln sich Naturerlebnisse mit historischen Denkmälern ab – garniert mit den Anekdoten zu den Streichen, die Till Eulenspiegel den Menschen spielte. Südlich von Braunschweig beginnt unsere Rad-Erlebnis-Tour in Wolfenbüttel und führt uns quer durch den Naturpark Elm-Lappwald, den die Einheimischen auch stolz die „Toskana des Nordens“ bezeichnen. Der Elm ist der größte Buchenwald Norddeutschlands. Dieser Buchenwald wird im Herbst, wenn sich das Laub in allen Gelb-, Orange, und Rottönen leuchtet zu einer besonderen Sensation. Aber auch im Frühjahr bietet das frische Buchengrün herrliche Licht- und Farbspiele.
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Unsere Route verläuft abwechslungsreich, mal auf Wirtschaftswegen oder wenig befahrenen Straßen, und oft auch auf Feld- und Waldwegen. Für Trekking-Räder, Mountain- oder Gravel-Bikes kein Problem, für Rennräder sind einige Passagen eher nicht geeignet. Es sind auch einige Steigungen eingestreut, aber wenn man für die Tour einen ganzen Tag einplant, ist alles zu schaffen.
Auf der Strecke zwischen Kneitlingen, dem Geburtsort Till Eulenspiegels und Schöppenstedt, wo das Eulenspiegel-Museum steht, sind entlang des Weges Infotafeln aufgestellt, auf denen die ausgewählte Streiche von Till Eulenspiegel dargestellt sind. So wird die Verschnaufpause zur Lese- oder Bildungspause.
In Ampleben kann die Taufkirche Tills besichtigt werden und in Sambleben wartet das Barockschloss auf neugierige Besucher. In Wittmar gibt’s nicht nur ein Kaffeekannenmuseum, sondern auch frischen Kaffee und Kuchen zur Stärkung. Natürlich gibt es darüber hinaus viele weitere Einkehrmöglichkeiten, bevor wir wieder zum Ausgangspunkt unserer langen, aber kurzweiligen Rad-Rund-Tour in Wolfenbüttel zurückkehren.
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Gemütliche Wanderung durchs Eulenspiegel-Land

Diese 20 km lange Wanderung mit Start in Schöppenstedt kann auch gut mit Kindern unternommen werden. Die zahlreichen Stationen im Zusammenhang mit dem Leben und den Streichen von Till Eulenspiegel bieten viel Abwechslung. Und im Eulenspiegel Erlebnisland direkt neben dem Freibad in Schöppenstedt können Sie die Wanderung ausklingen lassen.
Wir empfehlen das Eulenspiegel-Museum am Beginn der Wanderung zu besuchen, den erfahrungsgemäß ist die Lust auf einen Museumsbesuch nach über 20 km und ca. 200 Höhenmetern sehr überschaubar.
Nach dem Museumsbesuch begeben wir uns auf die Spuren der historischen 3-fach-Taufe des Eulenspiegels. In Ampleben steht das Taufbecken, wo Till des ersten Mal getauft wurde. Als sich die Taufgesellschaft auf den Weg nach Kneitlingen machte, fiel die Amme samt Täufling in einen Bach, das war die 2. Taufe. Die 3. Taufe wird an der Kirche in Kneitlingen erzählt, wo auch das Eulenspiegeldenkmal steht.
Die Streiche des Schelms bieten genügend Gesprächsstoff während des Aufstiegs zum Tetzelstein. Im Sommer genießt man beim Aufstieg den Schatten der mächtigen Buchen, im Herbst, wenn die Sonne das bunte Buchenlaub zum Leuchten bringt, ist die Wanderung durch dieses Naturjuwel ein ganz besonderer Genuss. Am Ende des Aufstiegs wird mit man einem herrlichen Ausblick über das Harzvorland belohnt. An Tagen mit klarer Luft zeichnet sich am Horizont die Silhouette des Harzes ab und man kann den Brocken, den höchsten Gipfel des Harzes erkennen.
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Bevor es gemütlich bergab geht zum Ausgangspunkt in Schöppenstedt schenken wir noch dem Tetzelstein ein wenig Aufmerksamkeit, um den sich mehrere Sagen Ranken. Der Stein erinnert an den  Ablassprediger Johann Tetzel, der dort im Jahre 1519 erschlagen und ausgeraubt worden sein soll. Obwohl der nur ca. 1 m hohe Stein am oberen Ende ein eingeschlagenes Kreuz aufweist, gibt es aber keine historischen Belege für die tatsächliche Anwesenheit des Predigers an dem Ort. Aber wie immer entstehen mehr Sagen und Mythen, je weniger man weiß. Viele Fakten, Sagen und Histörchen können wir in dem nahegelegenen Denkmalsturm nachlesen, der 1846 errichtet wurde. 
Mit vielen landschaftlichen und historischen Eindrücken schlendern wir nun gemütlich dem Endpunkt unserer abwechslungsreichen Wanderung in Schöppenstedt entgegen.


Stadtrundgang in Mölln mit anschließender Wanderung entlang des Elbe-Lübeck-Kanals

Mölln ist nicht nur ein pittoreskes Fachwerkstädtchen im Kreis Herzogtum Lauenburg, im Südosten Schleswig-Holsteins, sondern nennt sich auch Eulenspiegel-Stadt, da unter einer alten Linde im Stadtkern Till Eulenspiegel begraben worden sein soll, aber dazu später mehr.
Mölln liegt landschaftlich sehr reizvoll am Rand des Naturparks Lauenburgische Seen. Unser Stadtrundgang beginnt am Marktplatz, um den sich malerische mittelalterliche Fachwerkhäuser gruppieren. Das historische Rathaus stammt aus dem Jahre 1373 und beherbergt das Stadtmuseum. In einem Fachwerkhaus aus dem 16. Jahrhundert befindet sich das Eulenspiegelmuseum. Der freche Schalk begegnet uns auf Schritt und Tritt. Nicht verpassen sollten Sie den Eulenspiegel Brunnen aus dem Jahre 1950, denn wer gleichzeitig Daumen und Fußspitze der Figur berührt, bekommt angeblich seine Wünsche erfüllt; auf jeden Fall gibt’s ein lustiges Erinnerungsfoto. Wesentlich älter ist der Gedenkstein in einer Nische der St.-Nicolai-Kirche, er ist aus dem Jahre 1544 und zeigt den Schalk mit seinen typischen Attributen, der Eule und dem Spiegel. Sie symbolisieren die Klugheit und den Witz des Narren, der mit seinen Streichen den Menschen den sprichwörtlichen Spiegel vorhielt. Nur einige Schritte weiter, unter einer alten Linde, soll Till begraben worden sein. Allerdings ist die aktuelle Linde nur ca. 200 Jahre alt. Wundern Sie sich nicht, wenn Menschen diesen Baum umrunden, denn es heißt, wer Münzen in die Rinde der Linde steckt und anschließend dreimal um den Baum herumgeht, wird immer genügend Geld haben – probieren kann man es ja mal…
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Nach so viel Schabernack verlassen wir die Stadt Mölln und machen uns auf zu einer ca. 10 km langen Wanderung durch die Natur. Wir starten am Bahnhof und folgen den Wegweisern mit den roten Till-Eulenspiegel-Schuh. Zunächst geht es neben dem Bahndamm, der den Stadtsee vom Ziegelsee trennt. Bevor wir ans Ufer des Ziegelsees gelangen, durchqueren Sie ein Wohngebiet und erreichen dann den Elbe-Lübeck-Kanal, dem Sie einige Zeit folgen. Gemächlich dahinschippernde Lastkähne geben den gemütlichen Rhythmus vor und laden zum Verweilen und Beobachten ein. Auf Höhe des Pirschbachtals lassen wir den Kanal links liegen und durchqueren den Wald immer mehr oder weniger entlang des Pirschbachs. Die Storcheneiche lohnt einen kleinen Abstecher. Der Schwarzstorch nistet zwar schon lange nicht mehr in der Eiche, aber dieses Naturdenkmal ist mit fast 7 m Stammumfang wirklich monumental. In den Erlenbruchwäldern, Feuchtwiesen und Hochstaudenfluren kann man viele seltene und geschützte Tiere beobachten, wie z. B. Laubfrösche, viele Schmetterlingsarten, aber auch Störche und sogar Kraniche. Nach ein paar weiteren Wegbiegungen erreichen wir wieder den Stadtrand von Mölln, überqueren auf der Hauptstraße den Stadtsee Richtung Zentrum. Bei einem wohlverdienten Getränk am Seeufer können wir entspannen und vielleicht hat uns Till Eulenspiegel inspiriert und wir denken uns einen Streich für unsere Wandergefährten aus…

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